Grußwort der Vorsitzenden des Ortsausschusses

„Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“ Mark Twain (1835-1919)

Diese bemerkenswert aktuelle Einstellung prägt den 111. MNU-Bundeskongress, der vom 15. bis 18. April 2020 unter dem Motto „MINT - Wandel durch Nachhaltigkeit“ in Bingen am Rhein stattfindet.

Auch die Schulen und insbesondere die Lehrkräfte der naturwissenschaftlichen Fächer, die die fachliche Fundierung leisten können, müssen den Klimawandel und seine Auswirkungen zum Thema machen. Der Mensch beeinflusst mit seinem Handeln das Klima und Ökosystem Erde. „Fridays for Future“, eine Initiative der Schülerinnen und Schüler, ist ernst zu nehmen. Die Lehrenden sind gefragt, wenn es darum geht, Auswirkungen menschlichen Handelns auf der Sachebene aufzuzeigen und Forderungen fachlich zu begründen.

Ein inhaltliches Ziel dieses Kongresses soll es sein, den Lehrenden in den MINT-Fächern Fortbildung zu dieser Thematik anzubieten, das eigene Wissen zu weiterzuentwickeln und konkrete Anregungen für die Umsetzung im Unterricht zu erhalten. Einen prominenten Beitrag hierzu leistet bereits der Festvortrag am 15. April abends.

Aber der Klimawandel ist natürlich nicht das einzige Thema dieses Bundeskongresses. Das Kongressmotto „Wandel durch Nachhaltigkeit“ weist darauf hin, dass Nachhaltigkeit einerseits Wandel erfordert, und dass andererseits durch einen bewussten Wandel, durch Veränderungen Nachhaltigkeit entstehen kann. Nachhaltig leben, ganz gleich in welchem Bereich, bedeutet zum Teil, liebgewonnene Gewohnheiten aufzugeben, eingefahrene Abläufe zu verändern, sich umzustellen. Das ist nicht leicht und geht einher mit einem anderen Blick auf sich selbst. Achtsamkeit ist hier ein wichtiges Stichwort, das im Kongress aufgegriffen wird.

Auch Vorträge und Workshops, die sich auf den ersten Blick ausschließlich rein innerfachlichen Themen widmen, tragen zum Zielsetzung des Kongresses bei. Gerade bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel werden Diskussionen oft rein emotional geführt. Die Naturwissenschaften können dazu beitragen, diese Diskussionen zu versachlichen. Das erfordert solides Hintergrundwissen in vielen Bereichen.

Eine Besonderheit des 111. MNU- Bundeskongresses: Es gibt in Bingen zwei Austragungsorte, die in direkter Nachbarschaft zueinander liegen: die Technische Hochschule und die katholische Hildegardis-Schule, eine Mädchenschule mit MINT-Profil. Mit „Hildegard von Bingen“ ist im Logo des Kongresses eine bemerkenswerte Frau vertreten. Hildegard war tiefgläubig, charismatisch, eine Mystikerin, deren Schriften zur Naturheilkunde viele Aspekte enthalten, die heute noch als Anregungen für ein nachhaltiges Leben und einen achtsamen Umgang mit der Natur dienen können.

Für diesen Kongress mit einem hochaktuellen Thema, in einer auch touristisch attraktiven Umgebung wünschen wir allen Teilnehmenden weiterführende Erkenntnisse und inspirierende Diskussionen.

Im Namen der Mitglieder des Ortsausschusses Bingen am Rhein,